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6. RZ-Winterwandertag rund um den Stöffel-Park

Winterwandertag am Stöffel

 

 

Lieber so ein Wetter als gar kein Wetter!

 

Angenehme Temperaturen, keine vereisten oder glatten Wanderwege, keine Schneewehen oder Schneebruch durch Wind oder Sturm.

 

Alles in allem, gute Bedingungen beim 6. RZ-Winterwandertag rund um den Stöffel-Park. Dieser Meinung waren auch über 550 Wanderer die sich an einem Sonntagmorgen im Stöffel-Park zum wandern einfanden.

 

Sicherlich wäre schon ein ganz klein wenig blauer Himmel, ein wenig Schnee oder zumindest Raufreif auf den Bäumen und in den Wiesen schöner gewesen  - aber besser als letztes Jahr mit Dauerregen war es dieses Jahr alle mal.

 

"Wanderhund "Tom" war das Wetter wohl egal und er genoss den Ausblick in das weite Areal des Stöffel-Parks. 

 

 

Westerwälder - die ganz harten!


6. RZ Winterwandertag rund um den Stöffel-Park
6. RZ Winterwandertag rund um den Stöffel-Park

Tour 2:

"Von Steinbruch zu Steinbruch"

 

Tour 2 startete um 09.30 Uhr mit dem Bustransfer zum eigentlichen Startpunkt in Nisterau.

 

Die beiden Wanderführer Dieter Klinz und Rainer Lemmer begrüßten alle Wanderer und gaben erste Informationen zu Wanderstrecke und zu den Besonderheiten.

 

Im Verlauf der Wanderung mussten insgesamt fünfmal Kreis- und Bundesstraßen überquert werden.

 

 

 

Die 16 km lange Streckenwanderung führte durch das Naturschutzgebiet "Bacher Lay" bei Nisterau, an der schwarzen Nister entlang nach Langenbach und weiter an der Hardter Mühle vorbei nach Nistertal.

 

Bei Nistertal wurde die Historische Eisenbahnbrücke unterquert, bevor es nach stetigem Anstieg zum höchsten Punkt der Wanderung, dem ND Götzenberg (501 m ü. NHN). Nach kurzer Wanderstrecke erreichte die Wandergruppe den Stöffel-Park- Aussichtsturm, bevor es dann stetig bergab zurück zum Stöffel-Park ging. 

 

Die Tour war schon Mitte Dezember komplett ausgebucht und leider konnten einige spontan erschiene Wanderfreunde nicht mitgenommen werden. Rund 10 Wanderer hatten die Anreise zum Startpunkt selbst organisiert und erwarteten am Startpunkt die Busankunft und die Wandergruppe.

 

60 Wanderer und Wanderhund "Tom" machten sich auf den Weg zurück zum Stöffel-Park. 

Pfaffenmahl

An der schwarzen Nister gelegen und direkt am Anfang des NSG Bacher Lay befindet sich ein mit 18 m Höhe imposanter Säulenbasaltkegel. 

 

Im Volksmund wird dieser Kegel auch als "Pfaffenmahl" bezeichnet und so mache Sage oder Geschichte wird erzählt.

 

Wanderführer Dieter Klinz erzählte die Sage vom Pfaffernmahl:

 

Im Tale unterhalb des Dorfes Bach liegt ein großer Felsblock, der heißt das Pfaffenmal Hier soll ehedem eine Einsiedlerklause gewesen sein. Der Ort selbst hat seinen Namen von kleinen Berggeistern, die in älterer Zeit hier wohnten. Von ihnen weiß man noch folgendes zu erzählen.

 

Vor vielen, vielen hundert Jahren lebten hier in einer Höhle die Pfaffen, das waren kleine, niedliche Männchen mit grauen Gewändern und spitzen Hütchen. In ihrer Höhle aber sah es gar nett und sauber aus. Hier standen zierliche Tischchen und Stühlchen und in einer Reihe viele kleine Betten, die waren mit schneeweißen Linnen bedeckt. Des Tages über gruben die Männlein in den Bergen nach Gold und Silber, am Abend aber trugen sie das gewonnene Gold an den nahen Bach, um es dort zu reinigen. Viele kostbare Schätze hatten sie schon in der Höhle angesammelt, und es blinkte und blitzte darin von goldenen und silbernen Geräten.

 

In der Nähe ihrer Höhle stand eine Mühle, die gehörte dem Müller Knoll. Mit dem Müller lebten die Männchen im besten Einvernehmen. Bei ihm holten sie ihr Mehl, und er lieh ihnen auch immer den Backtrog.

 

Nun hatten sie aber keine Nachkommen und waren daher oft traurig. Als sie eines Abends wieder am Bache ihr Gold reinigten, fragte einer: "Wem sollen wir unsere Schätze geben, wenn wir sterben müssen?" Da riefen sie alle: "Dem Müller Knoll, der uns auch immer Mehl gegeben und den Backtrog geliehen hat.“

 

Es kam die Zeit, dass einer nach dem andern starb. Zuletzt war nur noch ein alter Graukopf übrig. Als auch er sein Ende nahen fühlte, ging er an den Bach und rief: 

 

"Knoll, Knoll, komm! Mach dir Hände und Taschen voll!" 

 

Der Müller Knoll hörte es und eilte schnell zu dem letzten seiner kleinen Freunde. Aber er kam zu spät. Gerade war das alte Männchen gestorben, da schlug die Höhle zu, so dass die reichen Schätze von Gold und Silber verschwanden. Von den kleinen, grauen Pfaffen hat man seit dieser Zeit nichts mehr gehört.

 

Quelle: Ortsgemeinde Nisterau, Rudolf Nies

 

Was ist die Quintessenz der Sage, bzw. wie man im englischen sagt: "What's the bottom line of the story?"

 

Nach Klinz's Meinung deuten sicherlich die Aussagen zu den Gold- und Silber schürfenden "Pfaffen" auf die hier in der Vergangenheit vorkommenden verschiedensten Bodenschätze hin.

 

Lemmer's nicht ganz so ernste Deutung geht dahin,  dass 

"reine Männer WG's nicht unbedingt eine Zukunft haben!" 😉😉

Die früher selbstständigen Orte Pfuhl und Bach wurden 1969 zur Gemeinde Nisterau zusammengeschlossen. Die Schwarze Nister, die die beiden Orte Pfuhl und Bach trennt, entspringt am Stegskopf und mündet nach 12,4 km bei Langenbach in die Große Nister. 

 

Ihren Namen verdankt die Schwarze Nister ihrer dunklen Färbung. Diese erhält sie beim Durchfließen eines Braunkohle-Flöz. 

Braunkohle wurde in Nisterau-Bach bereits seit 1746 abgebaut. Die Braunkohle wurde durch Ausspülen von Kohlenstückchen durch vorbeifließendes Wasser entdeckt. 

 

Am Anfang wurden hier die Bergwerke im Tagebau von den Einwohnern betrieben, oder die umherliegenden Braunkohlebrocken einfach durch die Bevölkerung aufgelesen. 

 

Die Braunkohlen wurden ursprünglich nur als Hausbrand verwendet. In dieser Beziehung allein war ihr Auffinden von großem Segen für den Westerwald, da die Wälder sonst vollständig verschwunden wären.

 

Der Braunkohleabbau war über Jahrhunderte ein wichtiger Wirtschaftsfaktor in der Region.. So arbeiteten etwa in der 1926 stillgelegten Wilhelmszeche mehr als 600 Bergleute unter Tage.

 

Der 8-stündige Schichtlohn betrug 0,77€ - 0,90€!

 

Wer nicht in der Wilhelmszeche malochte, fand Arbeit im Basaltbruch Bacher Lay.

 

Erklär-Video

 

Basaltsäulen

 

Lava hat im heißen flüssigen Zustand ein größeres Volumen als im abgekühlten Zustand. Kühlt sie ab, verringert sich das Volumen. Hierdurch entstehen Spannungen innerhalb des Gesteins. Werden die Spannungen ausgelöst durch den Schrumpfungsprozess zu groß, reist das Gestein in der Form in 5-6 eckige Säulen.

 

Beim Abkühlen eines Lavastromes ist der Untergrund und die Luft kälter, wodurch die Abkühlung von unten und oben erfolgt. Setzt sich die Abkühlung weiter fort, bilden sich allmählich Säulen oder säulenartige Strukturen. Die Säulen deuten somit mit ihren Enden jeweils zur ehemaligen Abkühlungsrichtung: in einem Lavastrom also in Richtung der kühleren Unter- und Oberseite.

 

Kühlt das Magma in einem Förderschlot ab, erfolgt die Abkühlung von den Seiten und von oben: Dies bedeutet, dass ein gemeinsames Zentrum existiert, von dem aus die Säulen strahlenförmig nach außen angeordnet sind. 

 

Diese Anordnung der Säulen wird als „Meilerstellung“ bezeichnet. Ihre Anordnung als Meilerstellung deutet darauf hin, dass hier ein Schlot war.

 

Quelle: Wikipedia

NSG Bacher Lay

 

Die Bacher Lay, ein ehemaliger Basaltsteinbruch (bis in die 60er Jahre wurde hier Basalt abgebaut), ist seit 1996 ein 45 ha großes Naturschutzgebiet im Westerwaldkreis in Rheinland-Pfalz und ein Geotop des Geoparks Westerwald-Lahn-Taunus.

 

Im ehemaligen Basaltsteinbruch gibt es stehende und fließende Gewässer, flache und steile Uferbereiche sowie Basaltsteilwände und Abraumhalden die als Lebensraum seltener, in ihrem Bestand bedrohter Tier- und Pflanzenarten - insbesondere von Amphibien, Reptilien und Vogelarten sowie verschiedener Orchideen - dienen.

 

Im Winter entstehen an den steilen Basaltwänden beeindruckende Eiswasserfälle.

 

 

Basalt

 

gilt als Urgestein der Erde, ist vulkanischen Ursprungs und existiert seit 25 Mio. Jahren. Durch die vulkanische Aktivität wird er aus dem Erdmantel an die Oberfläche transportiert.

 

Die Vorteile von Basalt liegen in seiner hohen Robustheit und Dichte, was ihn zu den wetterbeständigsten Steinen der Natur macht und zum Einsatz im Straßen- und Wasserbau, Eisenbahnoberbau, etc.

 

Übrigens, schon gewusst?

 

Basalt ist härter als Granit!

 

Die Druckfestigkeit von Basalt beträgt zwischen minimal 4 to/cm2, bis maximal bis 5,6 to/cm2.

 

Granit hingegen verfügt „nur“  über eine Druckfestigkeit von 1,5 - 2,5 to/cm2.

 

Quelle: Wikipedia & Basaltabbau im Bad Marienberg Raum GFH im WWV, Bad Marienberg


6. RZ-Winterwandertag Tour 2: "Von Steinbruch zu Steinbruch"

Gefrorene Wasserfälle und Eiszapfen in der Bacher Lay

Fotoimpressionen 6. RZ-Winter-Wanderung "Von Steinbruch zu Steinbruch"

Kommentare: 1
  • #1

    Ralf Michael Ortner (Mittwoch, 08 Januar 2020 18:17)

    Lieber Rainer,

    vielen Dank für die Organisation der Tour!
    Vielen Dank für die tolle Wanderführung!
    Vielen Dank für die Vorarbeiten und die wirklich interessanten Erklärungen!
    Vielen Dank für die tollen Fotos (Tom ist sehr gut getroffen)!

    Es hat riesig viel Spaß und Lust auf mehr gemacht (wir werden den Stöffelpark in unsere diesjährige Auswahl zu, Betriebsausflug aufnehmen).

    Bis zum „nächsten Mal“!
    Herzlichst grüßen Dich
    Ralf Michael und Tom

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