Die Rundwanderung führt auf ca. 14 km durch den unteren Teil des idyllischen Dörsbachtals, das auch Jammertal genannt wird.
Auf schmalen, schattigen Pfaden, meist am plätschernden Dörsbach entlang, erwartet die Wanderer 390 Hm im Anstieg und 410 Hm im Abstieg.
Start und Ziel der Wanderung ist der Parkplatz am Kloster Arnstein.
Der Weg ist nicht markiert und eine Wanderkarte im Maßstab 1 : 25.000, Navigationsgerät oder eine entsprechende App für das Handy sind durchaus sinnvoll.
TIPP:
Im Tal ist so gut wie kein Handy Empfang - also nicht auf online Karten verlassen!
Zum Nachwandern steht am Ende dieser Seite der GPX-Track und eine Karte dieser Wanderung zum Download bereit.
Es wird nicht gejammert ... aber woher kommt der Name "Jammertal"?
Steile Felsen auf beiden Seiten des Dörsbachs erlauben das Wandern auf schmalen, naturnahen Wanderpfaden.
Diese beeindruckende canyonartige Landschaft im Taunus hat auch den Beinamen "Jammertal".
Es sind viele Deutungen und Sagen überliefert warum eines der wahrscheinlich schönsten Nebentäler der Lahn so heißt.
Als weitgehend gesichert gilt, dass der Name nicht auf die Erlebnisse der Wanderer in dieser tollen Umgebung zurückzuführen ist! 😉
Hier die Kurzform einer der vielen Sagen zum Jammertal:
Adliger aus Katzenelnbogen schwängerte Müllerstochter am Dörsbach und machte die Biege.
Die Müllerstochter weinte sich die Augen aus, wurde von den Eltern verstoßen, erlag dem Wahnsinn, tötete ihr Kind und starb.
Etwas stilvoller formuliert es ein altes Gedicht:
"Im Dörsbach-Mühlengraben fischt man das arme Mädchen auf samt ihrem kleinen Knaben.
Auf Lieb folgt Leid; es ist der Weltenlauf.
Hartherziger Eltern Mühle verzehrt zur Nacht die Feuersbrunst; und nach des Tages Schwüle steigt spukhaft auf des Nebels Dunst.
Wenn bei des Baches Rauschen die Eule schreit, der Sturmwind braust, kannst du dem Jammer lauschen, der über dieser Stätte haust."
Der Name Dörsbach bedeutet vermutlich so viel wie Durstbach und bezieht sich auf seine Wasserarmut im Ober- und Mittellauf, die dadurch bedingt ist, dass das Tal nicht sehr tief eingeschnitten ist und somit über ein nicht allzu großes Wassereinzugsgebiet verfügt.
Quellen:
https://de.wikipedia.org/wiki/Dörsbach
http://www.gemeinde-koerdorf.de/natur-umwelt/jammertal/2-das-jammertal-die-bekannteste-sage/
Kaiserlicher Friedhof
Oberhalb des Mühlteichs der Klostermühle befindet sich im Dörsbachtal eine Ruhestätte Österreichischer Soldaten, die im Volksmund „Österreicher – Friedhof“ genannt wird.
1795 hatten französische Revolutionsheere das linke Rheinufer besetzt. Auf der anderen Seite standen die deutschen- und österreichischen Truppen. Im Kloster Arnstein hatten die Österreicher ein Lazarett eingerichtet. 200 Soldaten sind an den Folgen der Kampfhandlungen oder an Krankheiten gestorben und auch dort begraben worden.
Manche Geschichtsforscher sind der Meinung, durch den Tod der 200 Soldaten könnte auch der Name Jammertal entstanden sein.
Fauna und Flora im Jammertal
In den sonnigen Felsen, leben unter anderem die Wärme liebenden Mauereidechsen. Im Jammertal soll es auch Vorkommen der seltenen Schlingnatter geben. In der Nähe des Baches kann man, mit etwas Glück, neben Wasseramsel und Gebirgsstelze auch Amphibien entdecken. In den Eichenwäldern des Tals gibt es auch noch Populationen des Hirschkäfers, eine der größten Käferarten in Europa.
Frühmorgens oder am späten Abend hat man die größte Chance die Tiere zu sehen.
An den Hängen hat sich eine artenreiche Schluchtwaldgesellschaft gebildet. Neben Traubeneichen, Buchen, Eschen, Bergahorn, Schwarzerlen, Hainbuchen und vereinzelten Winterlinden gibt es auch noch einige wenigen Fichten. Die durch den Borkenkäfer befallenen und verdorrten Fichtenbestände heben sich deutlich von dem grünem Laub der Laubbäume ab und bilden einen traurigen Kontrast in der Landschaft,
In Jammertal findet man vereinzelt auch Vorkommen von Bärlauch, Silberblatt, gelbem Windröschen und Haselwurz m nur einige Pflanzen zu nennen. An einer Stelle soll sogar noch der Märzbecher in seiner ursprünglichen Wildform vorkommen. Hirschzungenfarn, Tüpfelfarn und der gelappte Schildfarn finden an den Standorten im feuchten Bachtal gute Wachstumsbedingungen.
Neunzehn Löcher
"Neunzehn Löcher" – so werden die Wasserfälle in der Nähe von Attenhausen genannt.
Wie in einer Klamm rauscht das Wasser über fünfzehn Stufen mit einem Gesamthöhen-unterschied von 40 m.
Das Wasser überwindet insgesamt vier Felsstufen mit je ca. 3 m Höhenunterschied.
Im späten Frühjahr, bzw. im Sommer führt der Bach wenig Wasser. Bei Hochwasser oder starkem Regen werden die Wasserfälle sicher noch beindruckender anzuschauen sein.
In der Klamm führt der Wanderweg über viele Stufen hinauf zum Aussichtspunkt Kammerlay mit beindruckenden Ausblicken über das Tal.
Lieselei
Der Aufstieg zur Lieselei ist fordernd. Der Weg verläuft über einen schmalen, teilweise ausgesetzten Pfad und sollte nur bei trockenem Wetter und mit äusserster Vorsicht begangen werden. Trittsicherheit und Schwindelfreiheit sind m.E. nach eine Voraussetzung für den Aufstieg.
Am Gipfelkreuz in 120 m Höhe über dem Jammertal liegt der Aussichtspunkt auf der Lieselei.
Vom 2015 durch die Gemeinde Attenhausen errichteten Gipfelkreuz bietet sich ein toller Blick in das Tal und bis nach Obernhof, bzw. die Obernhof umgebenden Berge.
Kloster Arnstein
Die einstige Burg Arnstein, 60 Meter über der Lahn auf einem Bergsporn gelegen, wurde um das Jahr 800 gebaut.
In der Zeit um 1100 entstand eine Reformbewegung mit dem Drang zum christlichen Leben.
Das Leben der Herren von Arnstein war bis dahin geprägt von Macht- u. Besitzgier, geprägt durch Raub und Plünderungen.
Die Ehe des letzten Grafen von Arnstein, Ludwig III und seiner Gemahlin Gunda von Bonneburg blieb kinderlos.
Der Graf sah dies als Strafe Gottes an und ließ 1139 als 30 jähriger die Mauern seiner Burg einreißen und an der Stelle eine Prämonstratenserabtei (der Orden ist ein Zusammenschluss selbständiger Klöster und wurde im Jahr 1120 von Norbert von Xanten gegründet) errichten.
Er selbst trat als einer der Geringsten in das neue Kloster ein. Seine Gemahlin lebte bis zu ihrem Tod als Klausnerin in der Nähe des Klosters.
Kloster Arnstein war bis Ende 2018 ein Kloster der Ordensgemeinschaft von den Heiligsten Herzen Jesu und Mariens (SSCC), die in Deutschland unter dem Namen Arnsteiner Patres bekannt sind.
Vom 1. Juni 2019 an bewohnen zwölf griechisch-orthodoxe Schwestern das Kloster.
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Kloster_Arnstein
Margot Schulz (Sonntag, 12 Juli 2020 14:28)
Hallo Rainer...das war mal wieder eine beeindruckende Wandertour... unvergesslich schön ...danke dem lieben Gott für unser schönes Land und danke Dir, dass Du uns Wanderen so einzigartig schöne Fleckchen zeigst …. Du bist der weltbeste Wanderführer.....