Lebensgefahr aus heiterem Himmel: Was tun bei einem Gewitter auf der Wanderung?

Ein lauer Sommertag, die Wanderung läuft gut – und plötzlich zieht ein Gewitter auf.
Was jetzt? In den Bergen und Wäldern des Westerwalds kann ein Gewitter schnell zur ernsten Gefahr werden.
Dieser Beitrag erklärt, worauf du achten musst, wenn dich ein Unwetter unterwegs überrascht – und wie du dich und andere schützt.
Die Gefahren eines Gewitters
Blitzeinschläge sind keine Seltenheit im offenen Gelände – und sie können tödlich enden. Neben direktem Blitzschlag besteht auch die Gefahr durch Bodenströme, Funkenüberschläge oder umstürzende Bäume. Dazu kommen Starkregen, Hagel und plötzliche Temperaturstürze.
Blitzschlag-Risiken im Überblick:
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Offenes Gelände ohne Schutz
- Gipfel, Hügelkuppen, Aussichtspunkte
- Einzelne Bäume oder Metallzäune
- Metallene Wanderstöcke oder Rucksäcke mit Gestell
Sicherheit bei geführten Touren mit Typisch Westerwald
Wer auf Nummer sicher gehen will, ist bei einer geführten Wanderung mit Typisch Westerwald bestens aufgehoben.
Die Wanderführer kennen die Region genau, erkunden die Routen im Vorfeld und prüfen, ob Unterstell- oder Ausweichmöglichkeiten vorhanden sind.
Auch die Wetterlage wird im Vorfeld intensiv analysiert. Bei Anzeichen für Gewitter, Starkregen, Sturm oder gefährliche Windböen wird die Tour präventiv abgesagt – Sicherheit geht immer vor!
Kommt es während der Tour zu plötzlichen Wetterumschwüngen oder bedrohlichen Gewitterwolken, kürzt der Wanderführer die Route ab oder bricht sie konsequent ab. So sorgt Typisch Westerwald dafür, dass Sicherheit und Naturerlebnis Hand in Hand gehen.
Einschätzen: Wie weit ist das Gewitter entfernt?
Die Faustregel:
Sekunden zwischen Blitz und Donner ÷ 3 = Entfernung in Kilometern.
Beispiel:
Zählst du 9 Sekunden zwischen Blitz und Donner, ist das Gewitter etwa 3 km entfernt – viel zu nah, um weiterzuwandern.
Bei unter 10 Sekunden ist höchste Alarmbereitschaft angesagt.
Richtiges Verhalten bei Gewitter
Wenn du vom Gewitter überrascht wirst:
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Raus aus exponierten Lagen! Keine Gipfel, Grate, Aussichtspunkte.
- Mindestens 50 m Abstand zu einzelnen Bäumen halten.
- Nicht unter Felswänden oder in Mulden stehen bleiben.
- Metall ablegen (Stöcke, Rucksackgestänge, Fahrräder).
- In die Hocke gehen, Füße eng zusammen. Möglichst auf einer isolierenden Unterlage (z. B. Rucksack ohne Metall, trockene Kleidung).
- Keine Gruppenbildung – 5–10 m Abstand voneinander.
⚠️ Auch wenn es unserem Instinkt widerspricht: Eine Gruppe sollte sich NICHT dicht zusammen aufhalten. Wird eine Person getroffen, kann sonst der Blitz über den Boden gleich mehrere treffen.
Einzelabstand schafft Überlebenssicherheit!
Wo ist es sicher(er) bei Gewitter?
- Unter Hochspannungsleitungen in freiem Gelände bist du besser geschützt, als man denkt: Die Masten sind miteinander geerdet und leiten Blitzstrom zuverlässig ab.
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- 👉 Tipp: Hockstellung einnehmen, etwa in der Mitte zwischen zwei Masten.
- Große Bäume meiden – besonders Einzelbäume! Sie wirken wie natürliche Blitzableiter. Auch der alte Spruch "Eichen sollst du weichen…" hilft nicht weiter – Baumart spielt keine Rolle!
- Im Wald ist der Schutz grundsätzlich besser als auf freier Fläche.
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- 👉 Bevorzugt: Dichtes Jungwaldgebiet, Schonungen, kleine Lichtungen.
- 👉 Bei Schutzhütten: Raummitte einnehmen, nicht am Rand aufhalten – auch ohne Blitzschutz bieten sie wenigstens Regenschutz.
Was du nicht tun solltest:
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Unter Bäumen Schutz suchen
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Sich in Höhlen oder unter Überhängen ducken
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Weiterlaufen in Richtung Gipfel oder freie Fläche
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Metall in der Hand halten oder hochhalten (keinen Regenschirm verwenden!)
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Panisch wegrennen – besser, Ruhe bewahren und klein machen!
Wenn keine Schutzhütte in der Nähe ist
Sichere Unterstände sind selten – was bleibt, ist die Selbstsicherung. In einem Tal oder einer Mulde (aber nicht zu tief wegen Wasser!) die Hockstellung einnehmen. Der Blitz sucht sich den höchsten Punkt – mach dich so klein wie möglich und halte Abstand zu allem, was herausragt.
Erste Hilfe bei Blitzunfall
Wenn ein Mitwanderer vom Blitz getroffen wurde:
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Keine Angst – der Körper steht NICHT unter Spannung! Helfen ist ungefährlich.
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Prüfen: Atmung, Puls, Bewusstsein.
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Bei Bewusstlosigkeit: stabile Seitenlage oder Wiederbelebung starten.
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112 anrufen – Standort so genau wie möglich durchgeben (WhatsApp Standort teilen, GPS verwenden).
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Sofortmaßnahmen bis zum Eintreffen der Rettung fortführen.
Fazit
Ein Gewitter ist kein Abenteuer – es ist ein Notfall. Wer vorbereitet ist und richtig reagiert, schützt sich und andere. Checke vor jeder Wanderung den Wetterbericht, plane Ausweichrouten und kenne die Anzeichen für ein herannahendes Gewitter. Oder besser: schließe dich einer geführten Wanderung mit Typisch Westerwald an – dort ist Sicherheit Teil des Konzepts.
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