Die geführte Rundwanderung startet an der Rheintalaussicht neben der „Brombeerschenke“ (Hof Haselberg) oberhalb von Leutesdorf.
Hier werden seit 1950 auf rund 270 m Höhe Brombeeren kultiviert und zu so mancher Spezialität verarbeitet.
Aber nicht nur die Brombeere frohlockt hier die Kenner dieses Gewächses, denn schließlich genießt man auch einen herrlichen Ausblick über das Neuwieder Becken.
Nach einem ersten Landschaftsgenuss steigt die Route nun allmählich auf rund 350 m Höhe an. Dabei geht’s entlang zweier historischer Grenzen.
Zum einen ist dies der „Obergermanisch-Raetische-Limes“, welcher das „Imperium Romanum“ (Römisches Reich) vom „Magna Germania“ (Großes Germanien) trennte. In der Landschaft sind bis heute noch deutlich die Relikte dieser einstigen rund 550 km langen Grenze, welche in der Zeit zwischen dem 1. und 5. Jahrhundert n. Chr. entstand, erkennbar.
Zum anderen säumen die Grenzsteine zwischen dem ehemaligen „Curfürstentum Trier“ und der „Niedergrafschaft Wied“ aus dem Jahre 1785 als Kleindenkmale den Weg. Beide Gebiete waren Territorien des „Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation“ und gehörten somit zum Herrschaftsgebiet der römisch-deutschen Kaiser.
Am höchsten Punkt der Tour liegen mitten im Wald die Spuren des Kleinkastells „Rockenfeld“, einer rund 400 Quadratmeter großen römischen Truppenanlage des „Limes“ mit nahezu quadratischem Grundriss.
Die Anlage diente vermutlich der Versorgung der Grenztruppen und ist auch heute noch an den Erhöhungen im Gelände zu erkennen.
Ab hier führt der Weg nun mit sanftem Abstieg über das Hochplateau am „Forsthof Hammerstein“ vorbei gen Rhein. Dazu gibt es nochmals weite Aussichten, die auch bis zum „Siebengebirge“ bei Königswinter reichen.
Unmittelbar am Übergang zum Rheintal angekommen wartet die Ruine der ehemaligen „Reichsburg Hammerstein“ auf ihre Erstürmung. Doch Vorsicht, hier ist erhöhte Trittsicherheit auf dem zur Burg führenden schmalen und etwas zugewachsenen Pfad erforderlich. Die auf rund 195 m Höhe etwas versteckt liegende Anlage wurde im 10. Jahrhundert erbaut und ist somit die wohl älteste Burg des Mittelrheintals. Wie es sich für eine ordentlich platzierte Burganlage natürlich gehört, hat man von hier aus den umfassenden Kontrollblick über die Vorgänge im rund 135 m tiefer liegenden Rheintal.
Durch den einen oder anderen Weinberg führt der Weg nun ins Rheintal zum tiefsten Punkt der Route bis auf eine Höhe von rund 70 m herab. Hier, am Tal des „Mühlbaches“ nahe der „Hubertusburg“ bei Leutesdorf überschreitet man eine geologisch bemerkenswerte Stelle, die sogenannte „Siegener Hauptüberschiebung“. Zwei unterschiedliche geologische Formationen, die schiefrige „Wied-Gruppe“ und die sandige „Siegener Normalfazies“ treffen hier aufeinander. Diese scharfe Trennung im Unterschied der Gesteine lässt sich bis in eine Tiefe von 15 km vom Siegerland bis vor Trier verfolgen und stellt seitens der Geologen eine der größten Störungen der Erdkruste im „Rheinischen Schiefergebirge“ dar.
Nach reichlich Genuss heißt es nun vom tiefen Tale wieder auf die aussichtsreichen Rheinhöhen zur Einkehr am Ausgangspunkt zurück zu gelangen. Das Schönste kommt halt immer am Schluss! 🤗😉
Tourstart:
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Kosten:
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Einkehr:
10:00 Uhr
Rheintalaussicht am Parkplatz Hof Haselberg, 56567 Leutesdorf
ca. 16 km
ca. 460 hm ↑ 440 hm↓
schwer
5,00 € pro Person, Kinder bis 14 Jahre & Mitglieder im Westerwald-Verein e.V. frei
W2 „Auf den Spuren zweier römischer Reiche“
"Brombeerschenke“ (Hof Haselberg), 56567 Leutesdorf
Festes Schuhwerk und an die Witterung angepasste Kleidung werden vorausgesetzt.
Bitte als Selbstversorger für Rucksackverpflegung und Getränke sorgen!
Anmeldung bitte mit Kontaktdaten (Name, Anschrift, Telefon, E-Mail, ) bei Wanderführer Stephan Kohl unter:
Mobil: 0160 469 261 8 oder per
E-Mail: stephan.kohl.ne@t-online.de
Hinweis:
Die Wanderungen finden bei jedem Wetter statt und die Teilnahme an den Wanderungen erfolgt auf eigene Gefahr.
Wenn bei den einzelnen Wanderungen nicht anders angegeben ist der Veranstalter der Wanderungen der Hauptverein des Westerwald-Verein e.V., mit Sitz in Montabaur.
Nach heutigem Stand bestehen für die Teilnahme keine Beschränkungen durch Corona Verordnungen. Bei Änderung der Situation können ggf. Teilnahmebeschränkungen für die Teilnehmenden erforderlich werden.
Der Westerwald-Verein und seine Wanderführer übernehmen keine Haftung bei etwaigen Unfällen, Personen- oder Sachschäden, Verlusten oder Verspätungen. Ggf. erforderliche Streckenänderungen behält sich der Wanderführer vor. Diese - wenn nötig - werden bei Wanderbeginn bekannt gegeben.
Während der Wanderung können durch die Wanderführer Fotos gemacht werden, die später ggf. in Presseberichten oder auf Webseiten veröffentlicht werden. Mit der Anmeldung und Teilnahme an der Wanderung erklärt sich der/die Wandernde damit einverstanden. Wenn dies nicht gewünscht ist, bitte den Wanderführer rechtzeitig informieren.