Die Nasen in der Nister - Gefährdete Umweltschützer

Lange war die Kroppacher Schweiz und besonders das Gebiet um Stein-Wingert, Helmeroth und Flögert ein Geheimtipp für Naturliebhaber und Wanderer.

 

Früher wurde man als Wanderer belächelt, so nach dem Motto "naja, Spaß geht anders", aber mittlerweile ist wandern DER Hype schlechthin. Corona-bedingt haben viele Menschen, das "Wandern vor der eigenen Haustür" neu für sich entdeckt und in Facebook,  Instagram und anderen Plattformen werden Fotos und Wandertouren veröffentlicht und geteilt.

 

Dieser einst ruhig gelegene und abgeschiedene Flecken Natur erlebt nun gewissermaßen einen Besucherboom.

Steinsel an der Nisterfurt

Fast unberührte Natur, schmale Pfade und verschlungene Wege führen unter anderem zum "Weltende" oder laden ein die längste Hängebrücke im Westerwald zu besuchen.

 

Wer dann auch noch mutig und geschickt über "Steinsel" in der Nister balanciert, kann bei Niedrigwasser die Nister auch ohne Brücke trockenen Fußes queren. 

 

Neben der eindrucksvollen Gegend hat dieser Teil des Westerwaldes auch noch viel Interessantes zu bieten.

 

Einiges ist offensichtlich und fällt direkt auf, anderes wiederum entdeckt man erst beim zweiten Hinsehen.

Eisvogel an dere Nister

Der aufmerksame Wanderer entdeckt fast überall auch links oder rechts vom Wanderweg Spuren des Bergbaus.

 

So gab es zum Beispiel im 18. Jahrhundert im Bereich rund um Helmeroth über 20 Stollen und Eisenerzgruben. 

 

Der Erzabbau florierte und hatte eine lange Tradition in diesem Bereich, einst siedelten die Kelten oberhalb von Stein-Wingert und bauten Eisenerz ab.

 

Was weiterhin sofort auffällt sind die abgeholzten Fichtenwälder die durch den Borkenkäfer geschädigt wurden.

 

Weniger offensichtlich zu entdecken aber doch präsent sind die hier lebenden seltene Tiere.

 

Es braucht schon frühes Aufstehen, ein wenig Glück und Geduld um den hier vorkommenden Schwarzstorch, den Eisvogel oder die Wasseramsel zu entdecken oder gar zu fotografieren!

Die Nase

Es gibt aber noch etwas ganz besonders in der Kroppacher Schweiz zu entdecken. 

 

Genauer gesagt unter Wasser in der Großen Nister, die in der Nähe der Fuchskaute entspringt, durch die Kroppacher Schweiz mäandert um dann bei Nisterbrück in die Sieg zu münden.

 

Die Besonderheit heißt NASE und ist, man mag es kaum glauben, in der Tat ein Fisch mit dem wissenschaftlichen Namen Chondrostoma nasus der zur Gruppe der karpfenartigen Fischen (Cyprinidae) gehört.

 

Am Anfang des Jahres bis ungefähr Mitte März kann man von der großen Steinbrücke in Stein-Wingert ein besonderes Schauspiel beobachten.

 

 

Hunderte Nasen drängen sich dicht aneinander als wenn Sie sich im kalten Wasser der Nister wärmen wollten oder gegenüber dem Komoren als Gruppe größer wirken wollten.

 

Die Nasen aus dem Unterlauf der Nister, die übrigens außer dem Kormoran keinen natürlichen Feind in dem Gewässersystem Nister haben, sammeln sich unter der großen Steinbrücke zum überwintern und vermutlich zum Schutz vor Angriffen aus der Luft.

Wandern "Wo die Nasen wohnen"


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