Trotz düsterer Wetterprognose, tiefhängender Wolken und nächtlichem Regen fanden sich am 25. Mai 2025 ganze 21 wetterfeste Wanderfreunde am Barbarturm in Malberg ein – bereit für die geführte Tour „W7 – Die Eiserne Barbara, Kotzert, weite Aussichten und Seen“.

Echte Westerwälder schrecken bekanntlich ja weder vor Wind, Regen, Schnee noch Sturm zurück – und so war es auch an diesem Tag:
Nach einem kräftigen „Hui Wäller? – Allemol!“ und einer kurzen Einweisung durch DWV-Wanderführer Rainer Lemmer machte sich die Gruppe auf die rund 13 Kilometer lange Strecke, auf der auch einige knackige Höhenmeter zu bewältigen waren.
Ein Start mit tief hängenden Wolken – und ein Weg voller Geschichte

Der Himmel zeigte sich zum Start gnädig, doch die Fernsicht vom Barbarturm, die bei klarer Sicht bis ins Siebengebirge reicht, blieb hinter dichten Wolken verborgen.
Dafür ging es direkt hinein ins Gelände:

Blühender Ginster säumte die teils aufgeweichten Wege, kaum erkennbare schmale Pfade durch vom Regen gebeugte Sträucher führten.
Trittsicherheit war gefragt – doch gut vorbereitet mit Regenkleidung und Wanderstöcken meisterte die Gruppe auch diese Passage mit Humor und Entschlossenheit.

Schon nach wenigen hundert Metern war das Schlimmste geschafft.
Die Hosen und Jacken trockneten, und das erste Etappenziel kam in Sicht: Ein Ort der Tragödie, an dem sich vor rund 150 Jahren ein Unglück ereignete.
Rainer Lemmer schilderte eindrucksvoll, was sich an diesem historischen Ort zugetragen hatte – ein stiller, eindrucksvoller Moment der Wanderung.
Bergbau, Bahntrassen und bewegte Vergangenheit

Weiter ging es Richtung ehemaliger Bahnhof Bindweide, wo die Gruppe von Spuren und Relikten des Bergbaus begleitet wurde – und vor allem von den fachkundigen Erläuterungen der Wanderführer, die die Geschichte der Grube Bindweide greifbar machten.
Die Vergangenheit des Westerwälder Erzabbaus wurde auf diesen Kilometern nicht nur sichtbar, sondern lebendig erzählt.

Die Strecke führte durch das Naturschutzgebiet Rosenheimer Lay – ein kurzer Fotostopp ließ Raum für Naturgenuss, bevor es über gut begehbare Waldwege und eine alte Bahntrasse Richtung Elkenroth weiterging.
Steine, Sagen und überraschende Funde

Begleitet vom idyllischen Elbbach und spannenden Erläuterungen zur alten Sagen von den drei dicken Steinen erreichte die Gruppe eine Stelle, an der im Gelände noch deutlich eine Abraumhalde einer einstigen Erzgrube zu erkennen war.
Hier zeigte André Hauptmann, der als Wanderführer mit der Gruppe unterwegs war, die von ihm mitgebrachten Mineralienfunde aus dem Westerwald – Originalstücke aus dem ehemaligen Bergbau, die eindrucksvoll demonstrierten, was in dieser Region über Jahrhunderte abgebaut wurde.
Die Teilnehmenden staunten über das Gewicht und die Vielfalt der Gesteinsproben – darunter auch der sogenannte „Glaskopf“.
Von der Glockenbuche durch das "Haferländchen"

Nach der Querung des Elbbachs führte der Weg am Naturfreibad vorbei zum historischen Backes in Dickendorfe und zum Standort der sagenumwobenen Glockenbuche.
Hier erfuhren die Wandernden, warum das Gebhardshainer Land früher als „Haferländchen“ bekannt war – ein Begriff, der heute fast vergessen ist, aber durch Geschichten wie diese wieder zum Leben erwacht.

Gerade als die Wandergruppe den steilen Naturpfad bezwungen hatte, rissen die letzten Regenwolken auf – Sonnenstrahlen brachen durch und gaben den Blick frei auf eindrucksvolle Weiten über das Gebhardshainer Land . Ein Westerwälder Postkartenmoment.
Finale über den Druidensteig und geselliger Ausklang

In Steinebach gab es eine letzte Rast mit zusätzlichen Informationen zur Grube Bindweide.
Dabei sprach Wanderführer Rainer Lemmer eine klare Empfehlung aus:
Unbedingt selbst einmal die Grube Bindweide besuchen und an einer Führung unter Tage teilnehmen – ein Erlebnis, das den Einblick in die Geschichte des Westerwälder Bergbaus auf ein ganz neues Niveau hebt.

Der finale Aufstieg führte die Gruppe größtenteils dem Druidensteig folgend zurück zum Ausgangspunkt am Barbarturm.
Nach knapp viereinhalb Stunden erreichten die Teilnehmenden ihr Ziel – zufrieden, geschafft, aber mit vielen Eindrücken im Gepäck.
Ein starkes Echo – und zwei neue Fans aus dem Taunus
Besonders erfreulich: Zwei Wanderfreunde aus dem Taunus, die über eine Stunde Anreise auf sich genommen hatten, waren zum ersten Mal bei einer geführten Wanderung von Typisch Westerwald dabei.
Ihr Fazit:
„Die weite Anreise in den Westerwald hat sich absolut gelohnt – wir kommen wieder!“
Zum Abschluss gab es vielstimmigen Applaus und ein herzliches Dankeschön an das Wanderführer-Team: Rainer Lemmer, André Hauptmann, Stephan Kohl und Udo, der als Schlussmann dafür sorgte, dass unterwegs niemand verloren ging.
Im Anschluss kehrte die Gruppe ins Restaurant malBERGBLICK ein (Danke Colin Mauer 🙏 für die Tischreservierung ), ließ die Tour bei gutem Essen und Getränken Revue passieren und informierte sich über kommende Wanderangebote von Typisch Westerwald.
Fazit:
Wetter? Egal. Strecke? Anspruchsvoll. Erlebnis? Unvergesslich.
Die heutige Tour war weit mehr als eine gewöhnliche Wanderung – sie war ein Streifzug durch Natur und Geschichte, getragen vom Engagement unserer Wanderführer, die jede Typisch-Westerwald-Tour zu etwas Besonderem machen.
Lust bekommen, selbst mitzulaufen?
Die nächsten geführten Wanderungen von Typisch Westerwald stehen schon in den Startlöchern.
👉 Alle Termine & Infos gibt’s hier auf unserer Website.

Am Ende der Wanderung wartete noch eine besondere Überraschung auf die Teilnehmer:
CIMALP, Hauptsponsor von Typisch Westerwald im Bereich Outdoor-Bekleidung, stellte hochwertige Accessoires zur Verfügung.
Die Wanderer konnten sich zwischen multifunktionalen Schlauchtüchern, Stirnbändern und stylischen Trucker-Basecaps in verschiedenen Farben entscheiden – eine Auswahl, die großen Anklang fand und schnell vergriffen war.
Ein herzliches Dankeschön an CIMALP für diese großartige Unterstützung! 🌿🎁🥾
Ein Tag voller Entdeckungen, Natur und Gemeinschaft – genau das, was das geführte Wandern mit "Typisch Westerwald" ausmacht!
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