Von Fossilien bis Fledermaus – ein Tag voller Entdeckungen
Am 03. August 2025 wurde Breitscheid zum Treffpunkt für große und kleine Naturforscher: Bei der Familien-Erlebniswanderung von Typisch Westerwald begaben sich rund 40 mutige Abenteurer auf Spurensuche durch Höhlen, Schluchten und urzeitliche Landschaften.

Geführt von DWV-Wanderführer® und zertifiziertem Natur- und Landschaftsführer Rainer Lemmer , warteten entlang des Weges nicht nur spannende Rätsel, geheimnisvolle Kreaturen und echte Fossilien – sondern auch jede Menge Begeisterung, Neugier und echte Aha-Momente.
Wer dabei war, wird diesen Tag nicht so schnell vergessen …
Willkommen in Breitscheid – von ganz nah und ziemlich weit weg

Zur Begrüßung schaute auch Breitscheids Bürgermeister Roland Lay vorbei und hieß die Familien – darunter Gäste aus Weißenthurm und sogar Heppenheim – herzlich willkommen.
Mit einem charmanten Lächeln lud er direkt zum nächsten Besuch in die Schauhöhle Herbstlabyrinth ein.
Besonders gefreut haben sich die Teilnehmenden über die großzügig verteilten Wertmarken, mit denen man sich später beim traditionellen Bürgerfrühschoppen in Erdbach stärken konnte.
Vielen Dank, Roland!
Vom Urmeer zum Karst – und warum der Erdbach einfach verschwindet

Gleich zu Beginn erklärte Rainer kindgerecht und spannend, wie die Landschaft rund um Breitscheid vor Millionen Jahren ein riesiges tropisches Meer war – mit Korallen, Muscheln und anderen Meeresbewohnern.
Durch einen Vulkanausbruch veränderte sich alles. Aus Schlamm wurde Kalkstein, und daraus entstand die heute so typische Karstlandschaft.
Auch das Phänomen des verschwindenden Erdbachs wurde dabei erlebbar:
Der Bach versickert plötzlich in einem Loch – und taucht über einen Kilometer weiter wieder auf.
Suchaufträge, Entdeckerlust und Teamarbeit

Mit einer Höhlentour Suchliste und geheimnisvollen Fotos, die Rainer bei einer Vorwanderung gemacht hatte (und "leider" 😉 nicht mehr genau zuordnen konnte), und deshalb die Hilfe der Kinder benötigte, ging es los.
Die Kinder wurden zu Naturdetektiven: Sie bekamen Bilder mit Suchaufträgen und mussten lernen, auch mal nach hinten, oben oder unter Steine zu schauen, denn vieles lag gut versteckt.
Spinnen, Tunnel und echte Mutproben

Der erste große Stopp: Der geheimnisvolle Punkt, an dem der Erdbach wieder ans Tageslicht tritt. Von dort aus ging es durch einen schmalen, dunklen Höhlengang in einen Talkessel – nur mit Taschen- und Kopflampen ausgestattet.
Dann wurde es eng: Nur die Kinder durften durch einen schmalen Höhlenspalt wieder hinausklettern. „Ziemlich cool“, meinte eine kleine Höhlenforscherin

In der ersten Höhle entdeckten die Kinder beeindruckende Höhlenspinnen mit einem weißen Eikokon.
Während die meisten Kinder die Tiere neugierig betrachteten, mussten einige Erwachsene ein bisschen Mut zusammennehmen.

Dann wurde es eng: Nur die Kinder durften durch einen schmalen Höhlenspalt wieder hinausklettern. „Ziemlich cool“, meinte eine kleine Höhlenforscherin
Gasseschlucht, Wildschweine und ein Wald-Alien

Nach einem steilen Aufstieg durch die beeindruckende Gasseschlucht wurden unterwegs Spuren von Wildschweinen entdeckt – die Kinder lieferten sich gleich eine spontane Detektivdiskussion. Danach war Picknickzeit.


Frisch gestärkt ging es weiter auf Spurensuche: nach einem „Alien“ und einer sogenannten „Baumkatze“.
Die Spannung stieg. Wer das Alien zuerst sah, sollte heimlich an Rainers Rucksackgurt ziehen – so hatten alle Kinder die Chance, es selbst zu entdecken. Schließlich wurde das „Alien“ gefunden: ein Gesicht, das jemand in eine Rindenverletzung gemalt hatte.
Es folgte ein wichtiges Gespräch darüber, dass Ritzen in Baumrinde die Bäume krank macht, so das die sogar Bäume absterben können.
Höhepunkt: Die Steinkammern der Steinzeit

Die Tour führte weiter zu den sagenumwobenen Steinkammer-Höhlen, in denen einst Steinzeitmenschen lebten.
Zuerst ging es in die vordere Kammer, dann auf abenteuerlichen Pfaden zur kleineren, aber eigentlich größeren Steinkammer.

Dort erwartete die Kinder eine Überraschung: Rainer hatte zwei Kerzen entzündet und erzählte im flackernden Licht spannende Geschichten über Höhlenbären, frühe Menschen, Werkzeuge und Schmuck, die hier gefunden wurden.
Die Kinder hörten gebannt zu – und als Rainer fragte, wer mutig genug sei, durch einen dunklen Gang zu kriechen, kam ein lautes „Jaaaaa!“ zurück.
Höhlentunnel, Krabbeln und leuchtende Augen

Jetzt wurde es ernst: Über einen rutschigen Pfad stiegen Kinder und Eltern zur unteren Höhlenöffnung hinab.
Mit Taschenlampen ausgerüstet krochen sie durch die Dunkelheit – begleitet von aufgeregtem Kichern, lautem Hallo und jeder Menge Adrenalin.
Am Ende der Höhle: strahlende Gesichter und ein echtes Forschergefühl. „Ich will Höhlenforscher werden!“ sagte ein Kind begeistert.
Wer weiß – vielleicht hat hier ein späterer Berufswunsch seinen Ursprung gefunden?
Fledermaus-Alarm, glitschiger Pfad und mystische Pilze

Doch damit nicht genug: Ein Vater entdeckte eine echte Fledermaus, die kopfüber an der Decke hing – für die Kinder: „Batman in echt!“
Nach einer weiteren Rast meisterte die Gruppe den schwierigen Rückweg über den schmalen, feuchten Pfad zurück zum Wanderweg – alle kamen heil und stolz oben an.
Unterwegs wurde noch ein interessanter Pilz, ein Hexenröhrling, entdeckt – der sich beim Anschneiden wie verzaubert blau färbte.

So sehen Helden aus!
Am Ende der Höhle: strahlende Gesichter und ein echtes Forschergefühl.
„Ich will Höhlenforscher werden!“ sagte ein Kind begeistert.
Wer weiß – vielleicht hat hier ein späterer Berufswunsch seinen Ursprung gefunden?
Fundstücke, Belohnungen und letzte Abenteuer

Zurück im Tal präsentierten die Kinder stolz ihre Funde von der Höhlensuchliste – und alle hatten alles gefunden und die Liste abgehakt
Dafür gab es kleine Geschenke, Sparkasse Westerwald-Sieg und der Outdoor-Marke CIMALP – ein riesiges Dankeschön an unsere Partner dafür!
Die Freude war groß, die Kinder durften sich etwas aussuchen – und sagten lautstark „Danke!“
Mit viel Applaus bedankten sich die Erwachsenen und Kinder bei Rainer für die kindgerechte, abwechslungsreiche Führung.
Fossilienjagd zum Finale

Zum Abschluss ging es noch zur Fossilienjagd:
Ausgestattet mit Hammer, Meißel, Handschuhen und Schutzbrille suchten die Kinder in Schieferplatten nach Muscheln, Pflanzenabdrücken und geheimnisvollen Spuren.
Das Klopfen und Kinderlachen hallte durchs Tal – und jeder durfte die schönsten Fundstücke im mitgebrachten Stoffbeutel mit nach Hause nehmen.
Fazit: Ein Tag voller Mut, Neugier und Abenteuer
Diese Erlebniswanderung war mehr als ein Ausflug – sie war ein echtes Naturabenteuer mit Lerneffekt, Bewegung, Geschichten und bleibenden Erinnerungen.
Ein riesiges Dankeschön an alle Teilnehmenden, Helfer und Unterstützer – und an unsere großartigen Kinder, die mit Begeisterung, Teamgeist und Mut den Westerwald erkundet haben.
Bis zum nächsten Abenteuer mit Typisch Westerwald!
Ein Tag voller Entdeckungen, Natur und Gemeinschaft – genau das, was das geführte Wandern mit "Typisch Westerwald" ausmacht!
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